Bienen und Hornissen
Beim Umsetzen eines Ablegers im Sommer habe ich sie gefunden. Vespa crabro – unsere heimische Hornisse. Ihren Versuch in ein Bienenvolk einzudringen und Vorräte oder sogar Bienen zu erbeuten, hat sie mit dem Leben bezahlt. |
Dieser Ableger besetzte gerade mal 3 Waben und sollte zum Ende des Sommers in eine normale Beute umziehen. Sein Flugloch war ca. 1 cm hoch und 10 cm breit. Obwohl die Bienen um einiges kleiner sind als eine Hornisse, hatten sie überhaupt keine Probleme sich gegen den Angreifer zu wehren.
Einige Imker halten Hornissen und Wespen immer noch für Feinde der Bienen und greifen manchmal sogar zu – illegalen – Bekämpfungsmaßnahmen. Dabei sieht man hier: Dafür gibt es überhaupt keinen Grund. Gesunde Bienenvölker können sich selber gegen ihre „Gegner“ wehren und auch ein Imker kann sich völlig entspannt über ein Hornissen, Wespen- oder Hummelnest im Garten und am Bienenstand freuen.
Nur kranke Bienenvölker könnten hier eventuell Probleme bekommen. Deshalb ist es für uns Imker viel wichtiger dafür zu sorgen, dass unsere Bienenvölker gesund und stark bleiben, als vermeintliche „Feinde“ zu bekämpfen!
Donnerstag, 27. September 2012 0:14
Hallo Imkerfreunde,
Hallo Frau Roulands,
sehr schön zu hören das Sie von starken und gesunden Bienenvölkern schreiben.
Schon seit einiger Zeit verfolge ich Nachrichten über sterbende Bienenvölker und nun habe ich auch noch von dem Film „More Than Honey“ gelesen.
Haben Sie auch Erfahrungen mit durch Pestizide erkrankte Bienen?
Liebe Grüße
O.Brecht
[Antwort]
brigitta Antwort vom 27. September 2012 11:30:
Hallo O. Brecht,
ja leider haben wir auch Erfahrungen mit durch Pestizide gestorbenen Bienenvölkern. Zum Glück nur vereinzelt, z.B. durch eine Spritzung in den Spargel (http://blog.imkereiobstwiese.de/bienen-imkerei/bienen-allerlei/bienensterben-im-spargel). Und auch noch ein anderes, wo wir die Ursache nicht gefunden haben.
Dieses Jahr ist zum Glück alles gut gegangen. Und bis jetzt haben wir zum Glück noch keine solche große Katastrophe wie z.B. das große Bienensterben im Rheingraben 2008 erlebt und das möchte ich auch nicht. Leider haben wir als Imker darauf nur geringen Einfluß (außer natürlich der politischen Arbeit).
Das was wir tun können wie z.B. einen guten Standplatz auswählen, die Völker ausreichend mit Futter versorgen (wenn wir ihnen schon den Honig klauen), sie gegen die Varroamilbe behandeln, Bienenweidepflanzen anpflanzen etc. tun wir natürlich schon.
Und die Hornissen (oder auch Wespen), die wirklich manche Imker für schwache Bienenvölker verantwortlich machen, sind es bestimmt nicht gewesen. Die sind auch auf eine intakte, nicht vergiftete und artenreiche Umwelt angewiesen.
Viele Grüße
Brigitta Roulands
[Antwort]