Königinnenzucht (Teil 1)- Es geht los
Bereits letzte Woche hatte ich – als schwarmvorbeugende Maßnahme – die Honigvölker geschröpft (jeweils eine möglichst komplett verdeckelte Brutwabe mit ansitzenden Bienen – natürlich ohne die Königin mitzunehmen!) und aus den „geklauten“ Brutwaben einen Sammelbrutableger erstellt. Als Ersatz bekommen die Völker ein Rähmchen mit Mittelwand, damit sie wieder etwas mehr Platz für ihre Brut haben. |
Nach 7 Tagen haben die Bienen auf den wenigen offenen Brutzellen reichlich Nachschaffungszellen errichtet. Diese Nachschaffungszellen müssen vor Beginn der Zucht ALLE ausgebrochen werden. Nur so ist das Pflegevolk „hoffnungslos weisellos“. Es hat jetzt keine eigene offene Brut mehr und nimmt garantiert die dann gegebenen Zuchtlarven in Pflege. |
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Harald ist bei uns für das Umlarven zuständig. Er ist dabei viel geschickter als ich! Hier ist er auf der Suche nach geeigneten, jüngsten Larven aus unserem Zuchtvolk. |
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Die Larve wird vorsichtig in ein künstliches Weiselnäpfchen umgebettet. Dabei darf sie nicht gedreht werden, weil sie sonst im Futtersaft erstickt. Natürlich muss man beim Umlarven auch Verletzungen vermeiden. |
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Da liegt sie nun in ihrem neuen Zuhause und wird hoffentlich zu einer guten, jungen Königin herangezogen. | |
Das Pflegevolk sollte reichlich junge Bienen haben, die nur darauf warten die Larven pflegen zu können. In diese Lücke wird gleich der Zuchtrahmen gehängt. |
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Inmitten der Brutwaben ist der geeignete Platz für die Weiselnäpfchen. Hier ist es am wärmsten und die Ammenbienen warten nur darauf, mit der Pflege beginnen zu können. Wir nutzen keinen typischen Zuchtrahmen, wie er z.B. hier gezeigt wird, sondern verwenden sogenannte „Dreispitze“ mit denen die Weiselnäpfchen auf der Wabe festgesteckt werden. So vermeiden wir verbaute Zellen und erstickte Königinnen. |
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Nach 3,5 Tagen dann die erste Kontrolle. Wie viele Zellen sie wohl angenommen haben? Es sind tatsächlich von 20 gegebenen Larven 17 in Pflege genommen. Das ist eine sehr gute Quote! Einen Dank an meinen „Meisterumlarver“ ;-). Gerechnet habe ich mit 12-13 Zellen. Wo bringe ich die jetzt bloß alle unter? |
Montag, 3. Mai 2010 21:48
Das ist der Teil der Imkerei der am meisten Spaß macht. Wenn aus einer Brutwabe, einer Futterwabe und einer Weiselzelle ein neues Volk entsteht. Es ist auch immer wieder spannend wieviele Zellen angenommen werden und wieviel Königinnen dann begattet werde.
Gruß
Harald
[Antwort]
Donnerstag, 6. Mai 2010 13:35
Hallo,
sehr interessanter Beitrag. Ich rechne damit, dass wir nächstes Jahr auch mit der Königinnenzucht anfangen werden. Bin schon sehr gespannt darauf. 🙂
Liebe Grüße,
Maja
[Antwort]
Donnerstag, 6. Mai 2010 14:03
Hallo Maja,
sich mit der Königinnenzucht zu beschäftigen kann ich nur empfehlen. Uns macht es auf jeden Fall sehr viel Spaß und es ist immer wieder toll mitzuerleben, wie sich dann aus so einem kleinen Begattungsableger ein richtiges Volk entwickelt. Wie ein kleines Wunder.
Wir halten uns (mit einigen kleinen Abwandlungen 😉 ) bei der Königinnenzucht an die Methode von Herrn Dr. Liebig -> Völkervermehrung in 4 Schritten. Damit haben wir gute Erfahrung gemacht.
Am Freitag verschule ich die Weiselzellen und teile den Sammelbrutableger in kleine Begattungsvölkchen auf. Ich hoffe, ich schaffe es davon zu berichten.
VG aus dem heute völlig verregneten Krefeld
[Antwort]