Kurznachrichten aus unserer Imkerei

Krokusse blühen

Sonntag, 17. März 2013 14:11   

Biene auf Krokus

Unsere Krokusse haben den Frost überlebt und blühen :-). Und unsere Bienen nutzen sie auch :-).

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Bienenweide des Monats Februar 2012 – Schneeglöckchen (Galanthus)

Schon vor dem starken Frost Anfang Februar hatten bei uns die Schneeglöckchen begonnen zu blühen. Obwohl vom Frost dann „niedergestreckt“, ging es sofort wieder weiter mit der Schneeglöckchenblüte als die Temperaturen milder wurden. Und dann haben sie durchgeblüht bis heute :-).

Die Bienen können von den Schneeglöckchen sowohl Nektar als auch Pollen sammeln. Obwohl die Schneeglöckchen den Bienen damit mehr bieten als die Hasel, die nur Pollen zur Verfügung stellt, haben unsere Bienen die Schneeglöckchen dieses Jahr nicht angeschaut und sind anscheinend lieber in die gleichzeitig blühenden Haselsträucher geflogen. Letztes Jahr waren die Schneeglöckchen allerdings durchaus attraktiv für die Bienen. (Deshalb ist das Bild „Biene auf Schneeglöckchenblüte“ auch aus dem letzten Jahr.)

Egal ob die Bienen die Schneeglöckchen jetzt mehr oder weniger nutzen, es lohnt sich auf jeden Fall diese hübschen Vorfrühlingsblüher in den Garten zu holen. Schließlich freut sich auch der Mensch über die ersten Blüten im Jahr. Der Beginn der Schneeglöckchenblüte zeigt übrigens – nach dem phänologischen Kalender – den Beginn des Vorfrühlings an.

Das Schneeglöckchen ist eine ausdauernde Zwiebelpflanze und blüht als erste bei uns im Frühling. Es ist sehr gut an die niedrigen Temperaturen angepasst, die Blüte ist frosthart und zeigt sich manchmal schon, wenn noch Schnee liegt.

Das kleine Schneeglöckchen (Galanthus nivalis) kommt natürlich in Laubmischwäldern vor, gilt in Deutschland als gefährdet und ist besonders geschützt. In NRW ist das Schneeglöckchen jedoch nicht heimisch, alle Bestände hier sind aus Gärten und Kirchen- oder Klosteranlagen – wo das Schneeglöckchen als Zier- und Arzneipflanze angebaut wurde – ausgewildert.

Am besten pflanzt man das Schneeglöckchen nicht wie andere frühjahrsblühende Zwiebelpflanzen im Herbst (die kleinen Zwiebeln trocknen sehr leicht aus), sondern „in the green“ wie der Engländer sagt, d.h. direkt nach der Blüte noch in belaubtem Zustand. Aber bitte nicht der Natur entnehmen, sondern eigene Bestände vermehren/verteilen oder einen befreundeten Gärtner fragen.

Das Schneeglöckchen hat zwei Vermehrungsstrategien: Einmal bildet es Tochterzwiebeln aus, zum anderen hat es Samen, die – wegen ihrer ölhaltigen Anhängsel – gerne von Ameisen verschleppt werden. So vergrößern sich die eigenen Bestände Jahr für Jahr und man kann immer mal wieder einzelne Horste aufnehmen und auf einer größeren Fläche verteilt wieder einpflanzen.

Gibt es während der Schneeglöckchenblüte Bienenflugwetter (Sonne und Temperaturen >12°C) und können größere Bestände beflogen werden, spricht der Imker manchmal scherzhaft davon Schneeglöckchenhonig zu ernten ;-). Allerdings ist das reines Wunschdenken und das Schneeglöckchen dient ausschließlich der Entwicklung der Bienenvölker. Alles was dort gesammelt wird, verbraucht das Bienenvolk sofort.

Schneeglöckchen (Galanthus)

  • Entwicklungstracht
  • Pollenfarbe: orange
  • Nektarwert: 2 (mittel)
  • Pollenwert: 2 (mittel)

Quellen:
Buch: Bienenweide – 200 Trachtpflanzen erkennen und bewerten von Günter Pritsch
Buch: Bienen und Blumen von Frau Dr. Annemarie Fossel
Pollenfarbenübersicht der Hobbyimkerei Schade
Trachtpflanzen-Arbeitsblatt des Bieneninstituts Kirchhain

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Datum: Freitag, 9. März 2012 0:01
Themengebiet: Bienenweide

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3 Kommentare

  1. 1

    Hallo Brigitta!
    Danke für den ausführlichen Bericht! Ich habe mich immer gefragt, wie wichtig die Schneeglöckchen für die Bienen sind. Meistens sehe ich nämlich keine daran, habe nur einmal eine Wildbiene an einer Blüte gefunden.
    VG
    Elke

    [Antwort]

    Fjonka Antwort vom 10. März 2012 11:22:

    Das ist bei uns nicht anders, dabei hab ich so schön viele Schneeglöckchen und auch Winterlinge.
    Eine Freundin berichtete, in ihren Winterlingen wimmelte es beim ersten Sonnenschein. Bei uns: nix!
    Ich sammle übrigens Deine Bienenweidepflanzen-Portraits (ausgedruckt) – und wenn wir dann hoffentlich im nächsten Frühjahr wieder/noch eigene Brumseln haben, werde ich das Gesumme im Garten noch viel gespannter im Blick halten!

    [Antwort]

    brigitta Antwort vom 10. März 2012 18:46:

    Hallo Elke, hallo Fjonka,
    oft ist es ja auch bei Schneeglöckchen und Winterling so, das noch gar kein Flugwetter ist. Und wenn Flugwetter ist und die Bienen finden was anderes in der Nähe, das ihnen besser gefällt, lassen sie alles andere auch schon mal links liegen. Aber ich habe durchaus auch schon an Schneeglöckchen und Winterling etliche Bienen gesehen. Aber wie gesagt, es kommt immer darauf an.
    Und das meine Bienenweidenbeschreibungen doch so genutzt werden, freut mich sehr. Das motiviert doch zum weitermachen. LG Brigitta

    [Antwort]

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