Bienenweide des Monats Juni – Linde
Die Bienenweide des Monats Juni ist hier bei uns natürlich die Linde. In Krefeld – der Stadt der vielen Lindenalleen – ist sie für uns und alle anderen Krefelder Imker eine sehr wichtige und reichhaltige und auch eine sehr sichere Tracht. Bei uns blühen zuerst die Sommerlinden, gefolgt von den Winter- und den Silberlinden. Die gesamte Lindenblüte erstreckt sich bei uns über ca. 4 Wochen. In manchen Jahren liefern die Linden nicht nur Nektar, sondern auch Honigtau (Blatthonig) von Blattläusen.
In diesem Jahr hat die Lindenblüte bei uns extrem früh – bereits Ende Mai – begonnen. Jetzt – Anfang Juli – liegt die Blüte der Silberlinde „in den letzten Zügen“ und wir werden spätestens nächste Woche mit dem Abschleudern und Einwintern der Bienenvölker beginnen. Ideales Linden-Honig-Wetter ist eine schwülwarme Witterung mit nächtlichem Regen ;-). Die Linde muss „nasse Füsse“ haben, um zu honigen. Obwohl dieses Jahr das Wetter nicht optimal war, haben die Bienen doch genug Lindenhonig gesammelt.
Linden sind laubabwerfende Bäume, die zur Familie der Malvengewächse gehören. Je nach Art können sie bis zu 40m hoch und 1000 Jahre alt werden. Sommerlinde und Winterlinde sind in Mitteleuropa heimisch, weltweit gibt es bis zu 40 Arten, die meisten davon in China.
Lindenholz wird verwendet in Bildhauerei, Schnitzerei und Drechslerei, in der Möbelherstellung, im Musikinstrumentenbau u.v.m. Im Brauchtum hat die Linde eine sehr große Bedeutung und viele Dörfer hatten früher ihre Dorflinde, Tanzlinde oder Gerichtslinde. Sie wird auch gerne als Zierbaum in Parks und entlang von Straßen gepflanzt.
Reiner Lindenhonig ist zartgelb bis zartgrün. Mit steigendem Honigtauanteil wird er immer dunkler. Sommerhonige, die einen hohen Anteil Lindenhonig enthalten, schmecken kräftig-würzig und haben oft einen leichten Mentholgeschmack mit „kratzigem Abgang“. Sie werden gerne bei Erkältungen der warmen Milch oder dem Tee hinzugefügt.
Übrigens: Lange Zeit gab es ein Gerücht, dass Silberlinden-Nektar für Bienen und Hummeln giftig sein soll, weil so viele tote Hummeln unter diesen Bäumen gefunden wurden. Dies ist jedoch mittlerweile widerlegt: Weil die Silberlinde sehr stark duftet und auch in vielen Gegenden die letzte größere Tracht des Jahres ist, zieht sie natürlich zahlreiche Insekten an. Nur leider reicht es nicht für alle und wer zu spät kommt, geht leer aus. Deshalb haben oft Hummeln das Nachsehen und sterben hungrig und entkräftet unter diesen Bäumen.
Linde
- Sommertracht
- Pollenfarbe: gelb (je nach Art hellgelb bis goldgelb)
- Nektarwert: 4 (sehr gut)
- Pollenwert: 1 (gering)
Quellen:
Buch: Bienenweide – 200 Trachtpflanzen erkennen und bewerten von Günter Pritsch
Buch: Bienen und Blumen von Frau Dr. Annemarie Fossel
Pollenfarbenübersicht der Hobbyimkerei Schade
Trachtpflanzen-Arbeitsblatt des Bieneninstituts Kirchhain