Kurznachrichten aus unserer Imkerei

Einladung zur Jahreshauptversammlung des Krefelder Imkerverein

Montag, 16. April 2018 21:39   

Im Fischelner Burghof Marienstraße 108, 47807 Krefeld am Mittwoch, 18.04.2018 um 19:30 Uhr findet die Jahreshauptversammlung des Krefelder Imkervereins statt. [mehr…]

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Bilanz des Bienenjahres 2012

Zur Zeit fahre ich gerade unsere Bienenstände ab, um Mäusegitter einzulegen  und Spechtschutz anzubringen. Bei der Gelegenheit kontrolliere ich noch einmal, wie stark die Bienenvölker sind und ob sie ausreichend Futter haben.

Während dieser Arbeiten ist eine gute Gelegenheit, das Bienenjahr Revue passieren zu  lassen und Bilanz zu ziehen:

  • Unsere Ãœberwinterung 2011/2012 war sehr gut, wir hatten keine Verluste und die Bienen sind relativ stark aus dem Winter gekommen.
  • Das Frühjahr 2012 zeigte sich dann sehr kühl und verregnet, die Entwicklung der Bienenvölker verlief schleppend. Aus der Obstblüte gab es fast nichts zu holen für unsere Bienen, nur der Raps war ein bisschen großzügiger. Dementsprechend schlecht war auch die Frühjahrshonigernte. Wir konnten nicht mal die Hälfte der gewohnten Menge Frühjahrsblütenhonig ernten.
  • Zusätzlich war es noch sehr schwierig zu ernten, weil die Blütezeiten von Raps und Robinie sich überschnitten haben. Als es dann endlich soweit war und wir den Frühjahrshonig schleudern konnten, blühte die Linde bereits.
  • Auch die Ablegerbildung und Königinnenzucht startete bei uns mit 4 Wochen Verspätung. Während wir in besseren Jahren schon Anfang Mai mit der Königinnenzucht beginnen konnten, war es dieses Jahr erst Ende Mai soweit. Das merkt man den Jungvölkern auch jetzt noch an. Sie gehen nicht so stark in den Winter, wie in Jahren mit günstigerem Wetter.
  • Mitte Juni bis Mitte Juli blühte die Linde, endlich hatten unsere Bienen reichlich zu tun. Die Sommerhonigernte war sehr zufriedenstellend, sogar leicht über dem Durchschnitt.
  • Nach der Linde kam dann gar nichts mehr von draußen rein für unsere Bienen. Durch die hohe Räubereineigung, war die Honigernte zeitraubend und schwierig.
  • Generell konnten wir dieses Jahr aufgrund der schwierigen Tracht- und Erntebedingungen keine Sortenhonige ernten. Die Blütezeiten der einzelnen Trachtpflanzen haben sich überlagert und irgendwie hat sich alles vermischt, so dass eine korrekte Bezeichnung der Honige schwierig ist. Es gibt keine richtige Trennung zwischen Frühjahrsblüte und Sommerblüte, stattdessen haben wir unterschiedliche Ganzjahreshonige im Glas.
  • Der Herbst 2012 war bei uns – bis auf wenige sonnige Ausnahmetage – ebenfalls kühl und verregnet. Bereits Ende Oktober gab es den ersten Wintereinbruch, der bei uns allerdings nicht so heftig ausfiel, wie in anderen Gegenden Deutschlands.
  • Alle Wirtschaftsvölker wurden reichlich mit Futter versorgt, nur die Jungvölker machen mir noch ein bisschen Sorge. Sie haben das Futter genutzt, um viel Brut anzulegen und zu wachsen und sind jetzt eigentlich zu leicht. Ich hoffe ihr Futtervorrat reicht bis ins nächste Frühjahr. Ich werde sie auf jeden Fall öfter kontrollieren und notfalls auch nachfüttern.
  • Die Varroabelastung in unseren Bienenvölkern ist sehr unterschiedlich. An unserem Hauptstand gibt es 2 Völker die im Sommer deutlich an der Varroa gelitten haben, sich aber anscheinend erholen konnten. Sie sind allerdings jetzt etwas schwächer als die Anderen. An den anderen Ständen sieht es in Bezug auf die Varroa sehr gut aus, die Völker sind alle stark und strotzen vor Kraft.
  • Bis jetzt hatten wir noch keinen Schnee, für die Bienen ist allerdings schon Winter. Sie fliegen nur noch vereinzelt in den warmen Mittagsstunden aus, ansonsten sitzen sie schon in der Wintertraube.

Das Bienenjahr 2012 war also schwierig, mit einer verspäteten Königinnenzucht  und eine unterdurchschnittlichen Honigernte. Sortenhonige konnten wir nicht ernten, dafür aber Ganzjahreshonige in einer einzigartigen und leckeren Mischung. Probieren lohnt sich auf jeden Fall!

Die Völker sehen im Moment alle sehr gut aus, so dass unsere Ausgangslage fürs nächste Jahr gut ist.

Die einzige Arbeit, die jetzt noch gemacht werden muss, ist die Winter-Varroabehandlung der Bienenvölker mit einer 3,5 %igen Oxalsäurelösung. Hierfür müssen die Völker brutfrei sein und das ist wahrscheinlich erst kurz vor Weihnachten der Fall.

Ansonsten bleibt uns nur noch zu warten und zu hoffen, dass es ein gutes Bienenjahr 2013 wird :-).

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Datum: Freitag, 9. November 2012 16:09
Themengebiet: Aktuelle Arbeiten Imkerei

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5 Kommentare

  1. 1

    Du schreibst „öfter kontrollieren und notfalls auch nachfüttern“
    Nachfüttern? Bisher habe ich immer gesagt bekommen, daß das gar nicht geht, daß die Bienen winters kein Futter annehmen, daß werr nicht genügend vorsogt, die Bienen den Hungertod sterben läßt.
    Bitte kläre mich auf! Unsere Bienen haben zwar sehr gut vorgesorgt, aber naja – wer weiß…. irgendwann braucht man solches Wissen vielleicht dringend!

    [Antwort]

    brigitta Antwort vom 10. November 2012 17:21:

    Hallo Fjonka,

    na ja, grundsätzlich habe ich es auch so gelernt wie Du: Im Winter nehmen die Bienen kein Futter ab und das Winterfutter sollte spätestens Ende September drin sein.

    Wenn das aber nicht klappt aus welchem Grund auch immer, was dann? Also volle Futterwaben geben geht immer. Die Wirtschaftsvölker sind ja reichlich versorgt bei uns, da kann man ruhig mal eine Wabe klauen und einem Hungerleider geben.

    Wenn man allerdings keine überschüssigen Futterwaben hat, muss man sich was einfallen lassen. Am besten funktioniert es, flüssiges Futter (Sirup) von oben zu füttern, möglichst nah am Bienensitz. (Oben und am Bienensitz ist immer die Wärme und dahin wandern die Bienen auch.)

    Und möglichst vor ein paar Tagen mit etwas wärmerem Wetter. Bienenvölker verhungern meistens erst ab Februar, wenn sie wieder in Brut gehen. Da gibt es bei uns oft schon einige Tage mit Flugwetter in den Mittagsstunden. Und wenn die Bienen fliegen, nehmen sie auch Futter ab.

    Ich wintere öfters etwas schwächere Ableger ein, die keine Zeit hatten einen ausreichenden Futtervorrat anzulegen. (Meistens aus einem 3-Waben-Schaukasten, der erst Anfang September aufgelöst wird.) Die kriegen natürlich Futter soviel sie abnehmen, aber vieles davon nutzen sie noch, um mit ihrer jungen Königin ein Volk aufzubauen und haben dann nicht immer ausreichende Vorräte bis Anfang April.

    Ist zwar immer etwas kniffelig und man muss häufiger kontrollieren wie schwer sie noch sind und eben notfalls eingreifen, aber bis jetzt hat es fast immer geklappt.

    Viele Grüße, Brigitta

    [Antwort]

    Fjonka Antwort vom 10. November 2012 17:46:

    Hallo, Brigitta

    wieder mal ein dickes DANKE für Deine Antwort und die Geduld mit der wißbegierigen Neu-Imkerin. Obwohl ich denke, daß unsere Damen in diesem Jahr wesentlich besser gerüstet sind als im letzten ist es doch beruhigend zu lesen, daß eine Nothilfe dann doch vielleicht möglich ist!
    🙂
    Ich habe mir erlaubt, das in meinem Blog zu „verwursten“ (ich sammle dort nämlich auch Imkerwissen, hast Du ja schon mitbekommen), kommt in den nächsten Wochen irgendwann mal als Beitrag (Du und Dein Blog sind als Quelle genannt)

    Nur fitte, satte Bienen wünscht Dir
    Fjonka

    [Antwort]

    brigitta Antwort vom 10. November 2012 23:53:

    Hallo Fjonka,

    „verwursten“ ist o.k.

    Wünsche Euch auch gesunde und zufriedene Bienen.

    Viele Grüße

    Brigitta

  2. 2

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